Schule Quadrius | Schule für individuelles Lernen
Kinder sind neugierig. Sie sind entdeckungsfreudig und enthusiastisch, kreativ, aktiv und von innen heraus motiviert. Sie sind ständig dabei, sich Neues anzueignen. Ihr Leben ist Lernen. Wir bieten den Kindern eine Schule, in der sie ihr Potenzial entfalten können.
Wir sind eine Schule, die Freude macht und den Kindern ermöglicht, ihre angeborene Begeisterungsfähigkeit und Entdeckungsfreude auszuleben und weiterzuentwickeln. Eine Schule ohne Angst und Druck, in der wir bewusst auf Hausaufgaben und Prüfungen verzichten.
Wir bieten Kindern vom 1. Kindergartenjahr bis zur 6. Klasse Primar ein anregendes, vielfältiges und offenes Lernumfeld. Rund 40 Kinder besuchen unsere Schule. Eine Oberstufe ab dem Schuljahr 2021/22 ist in Planung.
DAS KIND
Die Kinder sollen ihr Potenzial entfalten können. Sie dürfen ihren Interessen nachgehen und die angeborene Neugier am Lernen soll erhalten bleiben. Wir stellen hohe Ansprüche an die Qualität der Lernprozesse. Wir wollen möglichst viel möglich machen, fordern die Kinder heraus und trauen ihnen etwas zu.
DIE FREUDE
Die Schule und das Lernen sollen Freude machen. Die Kinder dürfen in ihrem eigenen Tempo, ohne Druck und Bewertung lernen. Die vom Lehrplan vorgegebenen Inhalte werden in einer anregenden und sinnlichen Lernumgebung angeboten und mit Inputs und Ausflügen erweitert.
UNTERSTÜTZUNG
Die Kinder fühlen sich respektiert und unterstützt. Wir begleiten die Kinder liebevoll und achtsam in ihren Prozessen mit dem Bewusstsein, dass jedes Kind einzigartig ist. Die Lehrpersonen ermutigen die Kinder, Neues auszuprobieren, sie geben Inputs und leiten an, wenn das Kind ihre Hilfe sucht.
DAS DAHEIM
Wir schaffen gute Rahmenbedingungen für arbeitstätige Eltern sowie für die wertvolle Familienzeit. Dazu gehören ein betreuter Mittagstisch sowie gleitende Start- und Schlusszeiten. Die Zeit nach der Schule gehört der Familie – wir geben keine Hausaufgaben und es muss nicht zuhause auf Prüfungen hin gelernt werden.
DIE WELT
Die Welt ist gross und spannend. Wir zeigen den Kindern vielfältige Wissensfelder und die Kinder können uns zeigen, was sie interessiert. Regelmässige und spannende Inputs von aussenstehenden Fachpersonen bereichern den Schulalltag der Kinder. Wir holen die Welt zu uns herein und gehen raus, um vor Ort zu lernen.
DIE ZUKUNFT
In einer komplexen und dynamischen Zukunft werden eigenständiges Denken, Neugier, Kreativität und Teamgeist essenziell sein. Diese Kompetenzen geben wir den Kindern mit auf ihren Weg. Und wir verpflichten uns den zukünftigen Generationen: Wir wirtschaften möglichst nachhaltig, ökologisch und fair.
WAS IST INDIVIDUELLES LERNEN?
Wir Menschen kommen als Individuen zu Welt. Wer mehrere Kinder hat, weiss, wie verschieden sie sein können, obwohl sie die gleichen Eltern und ähnliche Rahmenbedingungen haben. Kein Mensch hat die gleichen Veranlagungen, das gleiche Potenzial und die gleichen Interessen wie ein anderer Mensch. Da scheint es absurd, zu denken, dass alle Menschen auf die gleiche Art und im gleichen Tempo die gleichen Inhalte lernen sollen.
Wenn man in herkömmlichen Schulstrukturen denkt, klingt individuelles Lernen sehr anstrengend. Dann stellt man sich vor, dass sich eine Lehrperson 24 Programme ausdenken muss, um die Schülerinnen und Schüler möglichst individuell zu beschäftigen. An der Schule Quadrius gehen wir davon aus, dass jedes Kind sein „Programm“ bereits in sich selbst angelegt hat und es in Bezug auf seinen eigenen Lernweg kompetent zur Welt kommt. Es weiss, wann es reif ist für den nächsten Schritt, sei es beim Laufen lernen oder beim abstrakten Lesen. Wenn wir den Kindern dieses Vertrauen schenken und uns neugierig mit ihnen gemeinsam auf den Weg machen, lernen sie von sich aus das, wofür sie reif sind. Auf die Weise, die ihnen entspricht. Mit Unterstützung von wachen Erwachsenen, welche die Kinder ermutigen und dabei begleiten, den nächsten Schritt zu gehen. Bei uns ist auch die Begleitung individuell – je nach Lerntyp des Kindes, je nach Interessen und Potenzial sind es Lernumgebungen, Aufträge oder Projekte, die dem Kind helfen, sich weiterzuentwickeln.
WAS BRAUCHT EIN KIND, UM ERFOLGREICH ZU LERNEN?
Idealerweise wird Lernen im Gehirn mit Freude verknüpft. Freude und Begeisterung kommen dann, wenn wir ein Thema, einen Weg und den Zeitpunkt für ein Projekt oder eine Aufgabe selber wählen dürfen und an einer Aufgabe dran bleiben dürfen, bis wir damit fertig sind oder eine Pause brauchen. Kinder lernen niemals etwas, nur weil es für die Zukunft relevant ist – es braucht immer eine Relevanz für das aktuelle Leben des Kindes. Kinder lernen Neues schnell und einfach in der „sensiblen Phase“ (Begriff von Jean Piaget und Maria Montessori), also wenn sie reif dafür sind. Schliesslich brauchen Kinder liebevolle Vorbilder, die selber gern lernen und sich entwickeln wollen. Sie brauchen zu den Erwachsenen eine sichere Bindung ohne Angst und Druck. Und wohl das Wichtigste: Das Kind weiss, dass es ein guter Lerner bzw. eine gute Lernerin ist – es weiss, dass es fähig ist, sich anzueignen, was es braucht. Damit kommen wir zur Welt und es gilt, dies zu erhalten. Auch gibt es wohl nichts Effizienteres zum Lernen als das kindliche Spiel!
WIE SIEHT EIN ALLTAG AN DER SCHULE QUADRIUS AUS?
An der Schule Quadrius sieht wohl jeder Tag ein bisschen anders aus, da die Kinder einen grossen Teil gemäss ihren eigenen Interessen gestalten können. Trotzdem wollen wir hier versuchen, euch eine Idee von einem möglichen Schultag zu geben:
Die Kinder treffen zu unterschiedlichen Zeiten in der Schule ein. Eine Lehrperson begrüsst jedes Kind persönlich, bevor es sich an seine Arbeit macht (das kann bei uns alles sein – forschen, spielen, gestalten, turnen, rechnen, bauen,…). Zum gemeinsamen Tagesbeginn gibt es einen Morgentreff. Hier gibt es einerseits Raum für Rituale, Lieder und Geschichten und andererseits wird der Tagesablauf besprochen. Danach folgt eine vertiefte, ruhigere Arbeitsphase. Es finden von den Lehrpersonen (oder einer externen Fachperson) geführte Sequenzen statt; dies kann zum Beispiel die Einführung in ein neues Lernmaterial oder ein Input zu einem Thema (Mittelalter, Biologie, Mathematik,…) sein, oder z.B. gemeinsames Musizieren, Orientierungslauf, Nähmaschinenkurs, Englisch, Geschichtenwerkstatt. Weiter gibt es Lerngruppen zu bestimmten Themen wie den Matheclub oder den Naturforschenclub. Parallel dazu laufen eigene Projekte der Kinder und das Arbeiten in vorbereiteten Lernumgebungen. Nach dem Mittagessen und einem weiteren Arbeitsblock am Nachmittag verabschieden sich die Kinder individuell zu den vereinbarten Zeiten und gehen nach Hause – ohne Hausaufgaben im Schulthek! Das Spiel kann weitergehen…
AUF WELCHE PÄDAGOGIK STÜTZT IHR EUCH?
Wir stützen uns auf die erprobten Konzepte von verschiedenen innovativen Schulen. Insbesondere benützen wir die Instrumente von der GrundacherSchule in Sarnen sowie vom infans-Konzept, welches vorwiegend in KiTas gelebt wird. Dazu würdigen wir die grossartige Vorarbeit der Pädagogen Johann Pestalozzi und Maria Montessori, indem wir eine Auswahl ihrer Lernmaterialien und ihr ganzheitliches Menschenbild in unseren Alltag integrieren.
IST DIE SCHULE FÜR ALLE KINDER GEEIGNET?
Vielleicht nicht. Für ein Kind, das sich in vorgegebenen Strukturen sehr wohl fühlt und dem die Volksschule leicht fällt, stellt sich vermutlich die Frage nach einer Alternative nicht. Uns ist es sehr wichtig, dass nach einem Besuchstag und einem ausführlichen Gespräch sowohl die Eltern als auch die Kinder ein gutes Gefühl haben. Weil wir die Kinder individuell und wertfrei begleiten können, haben aber grundsätzlich alle Charaktere, Eigenheiten und Interessen bei uns Platz. Unsere Schule hat den Vorteil, dass sie Kinder mit Lernbehinderungen nicht überfordert und Hochbegabte nicht unterfordert. Wirklich wichtig aber ist die Haltung beider Elternteile: sie müssen dem Kind das Vertrauen schenken, dass es sich selbständig entfalten kann. Die Kinder dürfen nicht das Gefühl haben, in der Schule Erwartungen der Eltern erfüllen zu müssen.