Montessori-Schule Zürich
Als erste Frau Italiens erkämpft sich Maria Montessori gegen Ende des 19. Jh. einen Studienplatz an der medizinischen Fakultät von Rom. 1896 schliesst sie dieses Studiums erfolgreich ab, wendet sich aber schon bald darauf den Erziehungswissenschaften zu. Mit Ihrem Lebenswerk begründet sie eine weltweit revolutionäre Pädagogik, die bis heute nichts an Aktualität eingebüsst hat – im Gegenteil – noch immer haben Maria Montessoris Antworten auf Entwicklungsfragen ihre uneingeschränkte Gültigkeit und sind heute vielleicht aktueller als je zuvor.
Grundlagen unserer Arbeit
Die Montessori-Pädagogik stellt die Entwicklungsbedürfnisse des Kindes in den Mittelpunkt. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass Kinder, einem inneren Entwicklungsplan folgend, sich kontinuierlich selbst aufbauen, sofern ihre Umgebung alles bereit hält, was sie für ihre Entwicklung brauchen und der Erwachsene sie immer wieder geduldig zu sinnvollem Tun anleitet, sie darin achtsam begleitet und sie wenn immer möglich in ihren Aktivitäten ungestört gewähren lässt.
Sensible Phasen sind Zeiträume besonderer Empfänglichkeit für Lerninhalte unterschiedlicher Art, Perioden also, in welchen die Kinder einen bestimmten Lerninhalt in kürzester Zeit mit absoluter Leichtigkeit und nachhaltig erwerben (z.B. eine Sprache).
Absorbierender Geist nennt Dr. Montessori die unbewusste Geistesform des jungen
Kindes, die ein anderes, nachhaltigeres Lernen ermöglicht als jede spätere Geistesform. Sie erkennt, dass Kinder das Wesen der Dinge und ihre Zusammenhänge mit Ihren Sinnen handelnd ergründen und die dabei gewonnenen Einsichten aus der Umgebung förmlich absorbieren, ähnlich wie ein Schwamm das Wasser absorbiert, wenn er eingetaucht wird.
Damit baut das Kind seinen jungen Geist und sich selber einem inneren Bauplan folgend, kontinuierlich selber auf. Dieses Lernen ist ein unbewusstes schöpferisches und ausgesprochen ganzheitliches Lernen, das ohne Anstrengung passiert und viel nachhaltiger ist als die spätere Aneignung von Wissen mittels einzelner Lektionen (vgl. den Erwerb der Muttersprache).
„Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht
behalten. Lasse es mich tun, und ich werde es können.“ Konfuzius
Materialisierte Abstraktion bedeutet, die einem Montessori-Material innewohnende
Möglichkeit, einen abstrakten Lerninhalt konkret handelnd zu erfahren, statt ihn einfach nur doziert zu bekommen, um ihn hernach auswendig zu lernen. Die daraus resultierenden Erkenntnisse bleiben im Gedächtnis viel nachhaltiger verankert, da sie über die Sinnesebene aufgenommen wurden, die ursprünglichste aller Lernformen (vom Greifen zum Be-greifen)
Isolation der Schwierigkeit ist ein stehender Begriff in der Montessori-Pädagogik. Er steht für das Bemühen der Lehrkraft, das Kind nicht mit zu vielen neuen Schwierigkeiten gleichzeitig zu konfrontieren, sondern die Lerninhalte so zu wählen, dass das Kind jeweils mit einer einzigen
Schwierigkeit aufs Mal konfrontiert ist und diese damit wesentlich besser zu meistern vermag.
Individualisierung des Unterrichts erlaubt es, Kinder ihren Möglichkeiten entsprechend zu fördern und zu fordern. So sollen Schnelldenker weiter gesteckte Ziele erreichen können und auch dürfen. In einem Montessori-Umfeld werden sie in ihrer Entwicklung niemals ausgebremst, weil sie auf den Rest der Klasse warten müssen, sondern sie werden stets an neue, spannende Lerninhalte herangeführt, sobald sie eine Aufgabe abgeschlossen haben. Schwächere Schüler hingegen erhalten durch die Lehrkraft einerseits und durch das sensorisch (be-)greifbare Material andererseits die nötige Hilfe und Unterstützung beim Bewältigen komplexer Inhalte. Sie werden niemals gedrängt, gehetzt oder abgehängt, sondern dürfen die erforderlichen Lernschritte in einem ihnen angemessenen Tempo vollziehen, bis sie sich Schritt für Schritt vom Material zu lösen vermögen, um den Übergang zur Abstraktion erfolgreich zu bewältigen. Damit bleibt ihre Lernfreude erhalten und sowohl Unter- als auch Überforderung werden erfolgreich vermieden.
Beobachtung ist das Zauberwerkzeug einer Montessori-Lehrkraft, um zu wissen, auf
welchem Stand sich welche Schüler ihrer Klasse befinden, wo sie Hilfe und Unterstützung brauchen und wo sie auch sehr gut selber in der Lage sind, Hindernisse zu überwinden und Probleme zu lösen. Sie mischt sich so oft wie nötig, aber so wenig wie möglich in die Arbeit des Kindes ein. Bewusst lässt sie manchmal auch Irrwege zu, da sie gelernt hat, in einem Bildungsprozess den FEHLER als HELFER zu begreifen.
Kosmische Erziehung ist das Konzept eines Unterrichts, der das menschliche Wissen nicht künstlich in einzelne Fächer aufgliedert, sondern sie vielmehr zusammenführt zu einer ganzheitlichen Sicht dessen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Dem daraus resultierenden Anspruch, vernetztes Denken fächerübergreifend zu ermöglichen und nach Kräften zu fördern, gilt unser tägliches Wirken.
„Einzelheiten lehren, bedeutet Verwirrung stiften. Die Beziehungen zwischen den Dingen herstellen, bedeutet Erkenntnisse vermitteln.“ MM
Jahrgangsdurchmischte Klassen gewährleisten jederzeit den Austausch unter Klassenkameraden verschiedener Entwicklungsstufen, helfen dabei Über- wie auch Unterforderung zu vermeiden und bieten jederzeit die Möglichkeit, das Erworbene an Jüngere weiterzugeben, dabei den eigenen Kompetenzzuwachs zu überprüfen und für starke wie schwache Bereiche stets einen passenden Lernpartner zu finden.
Freiarbeit wird der mindestens dreistündige Arbeitszyklus genannt, in welchem das Kind, von keiner Pausenglocke unterbrochen, seine Arbeiten erledigt und in der frei gewählten Pause seine – von den Schweizern liebevoll „Znüni“ genannte Zwischenverpflegung – einnimmt.
Die Lehrkraft versteht sich in der Begleitung des Kindes als zurückhaltender, aber ausgesprochen gewissenhafter Beobachter, der das Kind so oft wie möglich selbständig arbeiten lässt und nur dann eingreift, wenn dies wirklich erforderlich ist oder vom Kind gewünscht wird.
Die vorbereitete Umgebung in Kinderhaus und Schule soll von den Lehrkräften aufgrund ihrer Beobachtungen und der daraus resultierenden Erkenntnisse laufend so angepasst werden, dass das Kind dort jederzeit Materialien findet, die seinem derzeitigen Entwicklungsstand entsprechen, die aktuellen Lernschritte unterstützen und sein Interesse wecken.
Die freie Wahl erlaubt dem Kind aus dem bereitgestellten Angebot diejenigen Dinge auszuwählen, die seine aktuellen Entwicklungsbedürfnisse am ehesten befriedigen. Sind alle Elemente dieses Konzeptes optimal aufeinander abgestimmt, so lässt sich während der intensiven Beschäftigung des Kindes mit den gewählten Materialien nicht selten ein ausgesprochen erwünschtes Phänomen beobachten, die Polarisation der Aufmerksamkeit.
Polarisation der Aufmerksamkeit nennt Maria Montessori die Momente tiefster Konzentration und absoluter Hingabe an eine Aufgabe in zumeist selbstgewählten Lernsituationen. Diese Momente erlauben beschleunigte Lernerfolge und dabei gleichzeitig das unerwartete Freisetzen von Energien statt deren Verlust. An die Stelle von Ermüdung tritt in diesen Fällen dann viel eher das Gefühl tiefster Befriedigung.
Flow-Erlebnis nennt Mihaly Csikszentmihalyi, der ungarisch-amerikanische Professor für Soziologie und Psychologie, der an der Universität von Chicago Psychologie lehrt, einen ganz bestimmten Zustand tiefster Konzentration und beschreibt damit vermutlich ein und dasselbe Phänomen.
Unser Angebot
Wir sind eine konfessionell neutrale, dreisprachige (D/E/F) Tagesschule und arbeiten nach den Grundsätzen der Montessori-Pädagogik. Wir schulen und betreuen Kinder im Alter von ca. 3 Monaten bis 12 Jahren in sieben Abteilungen: Kindergärten (zwei Vorkindergärten und zwei Kindergärten) und Primarschule (zwei Grundstufen und eine Mittelstufe). Die Kinder finden in familiärer Atmosphäre eine liebevolle Betreuung, werden verpflegt, vor allem aber individuell und ganzheitlich gefördert.
Bestqualifizierte Fachkräfte mit anerkannten Montessori-Ausbildungen in einer tadellos vorbereiteten Umgebung garantieren für jedes Kind optimale Entwicklungsbedingungen und die effektive Ausschöpfung seines vorhandenen Potentials. Gleitende Stufenübergänge ohne fixe Alterslimiten und individuell gestaltete Programme erlauben massgeschneiderte Lösungen für alle.
Auf jeder Stufe ermöglichen zwei Lehrkräfte deutscher bzw. englischer Muttersprache den mühelosen und daher lustvollen Erwerb der Zweitsprache durch die Omnipräsenz beider Sprachen im alltäglichen Geschehen (Immersion). Eine Lehrkraft französischer Sprache sorgt durch ihre Mitarbeit an zwei Halbtagen pro Woche für einen ersten Kontakt auch zur Drittsprache. Dieses dreisprachige Team begleitet die jahrgangsgemischte Gruppe im Teamteaching durch Arbeit, Spiel und Freizeit, unterstützt von Fachlehrkräften, Assistenten, Lehrlingen, Praktikanten und Hortbetreuern.
Wir sind stolz auf unsere bunte, internationale Gemeinschaft und messen auch im täglichen Unterricht der interkulturellen Verständigung einen hohen Stellenwert bei. Eine weltoffene Sicht- und Denkweise unter Wahrung der eigenen kulturellen Herkunft und Identität ist die humanitäre Basis unseres Zusammenlebens.
Weitere tragende Säulen unseres Selbstverständnisses sind nebst fundierter und konsequent umgesetzter Pädagogik ein umfassendes Dienstleistungsangebot inklusive Verpflegung und partieller Ferienbetreuung, regelmässige Elternarbeit, laufende Qualitätskontrolle, konsequente Weiterbildung und ein hohes Mass an Engagement und Idealismus aller Beteiligten.
Freizeitangebote
In der Randstunden- und Nachmittagsbetreuung besteht auch ein vielfältiges Angebot an fakultativen Freizeitkursen, welche als Semester- oder Schuljahreskurse gegen gesondertes Entgelt angeboten werden.
Wer sind wir?
D’Insle Montessori-Schule AG ist als Familien-Aktiengesellschaft organisiert. Das Aktienkapital befindet sich ausschliesslich im Besitz der beiden Gründungs- und Schulleitungsmitglieder Verena und Jürg R. Schüepp-Lanz, welche zusammen mit Karl Grois auch den Verwaltungsrat bilden. „d’Insle Privater Ganztages-Kindergarten – auf der Basis der Montessori-Pädagogik“ wurde von Verena Schüepp-Lanz als Einzelfirma an der Klosbachstrasse 68 in Zürich-Hottingen gegründet und startete anfangs März 1992 mit 25 Kindern im Vorschulalter.
Bereits zweieinhalb Jahre später – im Sommer 1994 – stand die erste Erweiterung an: An der Balgriststrasse 102 beim Wehrenbachtobel konnte eine kleine, aber äusserst gepflegte Primar-Unterstufe aus der Wiege gehoben werden. Das Wachstum der Schule zum einen, aber auch der Wunsch nach Vereinigung beider Stufen zum anderen, führten im Frühjahr 1997 zum Umzug ins heutige Stammhaus an der Signaustrasse 7 beim Kreuzplatz. Gleichzeitig mit der Zusammenlegung erfolgte auch die Verschmelzung der beiden Betriebe in der Familien-Aktiengesellschaft „d’Insle Private Tagesschule AG“. Inzwischen war auch Jürg R. Schüepp als administrativer Schulleiter ganz ins Team integriert worden und Verena Schüepp-Lanz widmete sich – nebst der Arbeit mit den Kindern – der pädagogischen Leitung des Unternehmens.
Das Angebot konnte am neuen Standort erweitert werden, so dass nun ein Vorkindergarten für 1- bis 3-jährige Kinder, ein Kindergarten für 3- bis 6-jährige sowie eine Primarschule mit 1. bis 6. Klasse zur Verfügung standen. Als Spezialität des Hauses wurde bereits 1994 eine Vorschulklasse eingeführt, in welcher Kinder des letzten Kindergartenjahrgangs ins Programm der 1.-Klässler aufgenommen werden. Dieses Angebot, welches als fliessender Übergang vom Kindergarten zur Primarschule konzipiert ist, nahm die Idee der Grund- oder Basisstufe vorweg und wird nun seit mehr als sieben Jahren erfolgreich praktiziert.
Unter dem Druck der stetig wachsenden Schülerzahl wurde dann im Frühjahr 2001 der nächste Schritt fällig: Die erweiterte Mittelstufe (3. bis 6. Klasse) zog aus dem Stammhaus aus und fand ihr neues Domizil in hellen, ebenfalls freundlichen Räumen an der Asylstrasse 71 beim Römerhof. Damit konnte sich auch die Unterstufe (1. und 2. Klasse) mit Vorschulklasse im Stammhaus an der Signaustrasse besser entfalten.
Dank stetem Engagement zur Erfüllung der strengen Vorgaben der Assoziation Montessori Schweiz (AMS) bezüglich Ausbildung der Lehrkräfte, u.a. mittels laufender Weiterbildung auch der Schulleiterin, Verena Schüepp-Lanz, konnte 2002 erfolgreich die offizielle Anerkennung als Montessori-Schule erlangt werden. Damit war der Weg frei zur Namensänderung in „d’Insle Montessori-Schule AG – zweisprachige Tagesschule“.
Erfreulicherweise blieb die Nachfrage nach den Dienstleistungen der „Insle“ ungebrochen gross. Die Schulleitung war deshalb schon seit längerem auf der Suche nach Räumlichkeiten, um das Angebot weiter ausbauen zu können. Nach einjähriger Vorbereitungszeit war es möglich, per Januar 2005 die Nachbarliegenschaft des bisherigen Stammhauses, das Gebäude „Signaustrasse 9“ zu übernehmen und voll für die Zwecke der Montessori-Schule nutzbar zu machen.Nach umfassenden Renovationen und Umbauten bietet die „Signaustrasse 9“ nun Platz für 3 Primarschulabteilungen (2 Grundstufen 6 bis 9-jährige und eine Mittelstufe 9 bis 12-jährige) mit je rund 30 Kindern. Zudem konnte eine professionelle Küche eingebaut werden, sodass es möglich wurde, selber für unsere Kinder zu kochen. Grosszügige Ess- und Horträume, ein Singsaal mit Flügel, eine Bibliothek sowie ausreichend Platz für die Sekretariats- und Schulleitungsfunktionen runden das Raumerweiterungsangebot ab.
Das bisherige Stammhaus „Signaustrasse 7“ mit seinem schönen Garten wurde dadurch zum reinen „Kinderhaus“ mit zwei Kindergartenabteilungen (3 bis 6-jährige) à je rund 29 Kindern sowie zwei Vorkindergartenabteilung (0 bis 3-jährige) mit ca. 20 Kindern.
Assoziation Montessori (Schweiz) AM(S)
Seit 2001 sind wir berechtigt, die offizielle Bezeichnung „Montessori-Schule“ zu führen. Im Jahre 2003 haben wir die Anerkennung als Ausbildungsstätte (Praktikumsort für in Montessori-Ausbildung stehende Lehrkräfte) erlangt und stehen seitdem auf der offiziellen Liste der AM(S) als anerkannte Montessori-Schule.
Verband Kinderbetreuung Schweiz (kibesuisse)
Als Vollmitglied der kibesuisse mit Zulassung als Lehrbetrieb bilden wir Fachpersonen Betreuung, Fachrichtung Kinderbetreuung, in einer dreijährigen Berufslehre aus.
Verband Zürcher Privatschulen (VZP)
Als Mitglied des VZP garantieren wir die Anerkennung des kantonalzürcherischen Lehrplans als Richtlinie für die Schulung unserer Primarschüler, verpflichten uns zur Einhaltung der Qualitätsnormen Zürcher Privatschulen und engagieren uns für die Förderung und Gleichstellung der Privatschulen im Kanton Zürich.