FOS Freie Mittelschule
Angebot
Wir bieten Jugendlichen ein 10. bis 12. Schuljahr mit einem vielfältigen intellektuellen, künstlerischen und projektorientierten Programm.
Generell
Wir sind eine Schule für Jugendliche, für den oft nicht einfachen Übergang von der Pubertät ins Erwachsenenalter. Wir legen deshalb Wert darauf, nicht nur Wissen zu verabreichen, sondern auch einen Beitrag an die Persönlichkeitsentwicklung zu leisten. Dazu gehören positive soziale Erfahrungen, ein vertrauensbildendes Verhältnis zu den Lehrpersonen, Projekte für die Förderung von Kompetenzen wie Durchhaltevermögen, Flexibilität und Verantwortung, aber auch persönliche Begleitung, Betreuung und Coaching.
Die Zeit des 10. bis 12. Schuljahres ist stark von den Fragen der Berufsfindung, der Ausbildungsmöglichkeiten oder der weiterführenden Schulen geprägt. Hier individualisieren sich die Bedürfnisse, Wünsche und Anforderung, denn es geht darum, dass jede Schülerin und jeder Schüler seinen individuellen Weg findet. Während im staatlichen Angebot auf dieser Schulstufe bereits vorselektioniert wird, sind wir eine integrative Schule, was bedeutet, dass wir innerhalb des Schulbetriebes nach und nach die entsprechenden Differenzierungen vornehmen – Richtung Berufslehre oder Maturität. Uns ist es wichtig, jede Schülerin und jeden Schüler so zu begleiten, dass das angestrebte Bildungsziel oder entsprechende Varianten erreicht werden.
Warum sind wir eine integrative Schule? Wir arbeiten auf der Grundlage der Pädagogik der Rudolf Steiner Schulen und bringen diese in eine Diskussion mit den heutigen Ergebnissen u.a. der Lern- und Kompetenzforschung, der positiven Psychologie, der emanzipativen Pädagogik und des systemischen Coachings. Im Vordergrund steht nicht ein pädagogisches Rezept, sondern der einzelne Mensch mit seinen individuellen Anlagen und Bedürfnissen. Und dennoch gehört zu diesem Alter der Individualisierung die Gemeinschaft, die soziale Kultur der Schule, die zum zentralen Entwicklungsferment wird. Hier bietet eine integrative Schule ganz andere Möglichkeiten und Chancen und sorgt für eine Dynamik, die vielfältige soziale Lernprozesse in Gang setzt.
Ein umfassendes Angebot für Jugendliche.
Die FOS Freie Mittelschule ist seit bald 20 Jahren eine Jugendschule, die mit ihren pädagogischen Innovationen viel Aufmerksamkeit gewonnen hat. Das grosse Erfahrungspotenzial, das wir uns in dieser Zeit erworben haben und unsere Kompetenzen im Umgang mit Jugendlichen möchten wir über die Lernarena auch denjenigen Jugendlichen zur Verfügung stellen, für die ein Schulbesuch an der FOS nicht erste Priorität ist.
So bieten wir nebst Nachhilfeunterricht auch Coaching für Jugendliche an sowie Begleitung bei Lern- und diversen Arbeitsprozessen, einen Berufungskompass und weitere Dienstleistungen. Erziehungberechtigte, deren Jugendliche die FOS besuchen, können selbstverständlich das Angebot nutzen und erhalten für alle Dienstleistungen einen Nachlass von 20%. Dies gilt auch für ehemalige Schülerinnen und Schüler der FOS.
Projekte
Ein Weg zur Integration massgeblicher Kompetenzen.
Projekte sind für uns wichtig, weil nur in ihnen das Lernen eingebettet ist in soziale Erlebnisse, in exploratives Erarbeiten neuer Zusammenhänge und in die Auseinandersetzung mit sich selbst. Wichtige Grundlagen für die Persönlichkeitsbildung und eine wichtige Stütze für Motivation und Begeisterung.
Das Berufsarbeitsprojekt
Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse steigen mit einem Berufsprojekt ein: wo/men@work. Das Projekt wird im Rahmen eines einwöchigen Lagers vorbereitet und besteht aus einem zweiwöchigen Berufspraktikum, gefolgt von einer Dokumentation und anschliessenden Präsentation. Diese zeigen jeweils eindrücklich, wie junge Menschen die Berufswelt erleben und reflektieren.
Das Parzivalprojekt
Die ganze 11. Klasse geht eine Woche in Klausur in ein nahe gelegenes Lagerhaus. Dort werden einige Motive aus der Geschichte von Parzival seminaristisch beleuchtet. Übergeordnetes Thema ist die Suche nach dem eigenen Gral als symbolisch-spirituelles Bild für die Suche nach seinen Zielen, vom Ausbildungs- und Berzufsziel bis hin zu Fragen nach dem Sinn der eigenen Existnenz.
Das FOSvelos-Projekt
Das FOSvelo ist das Ur-Projekt unserer Schule, im nächsten Schuljahr findet es zum fünfzehnten Mal statt. Von Jahr zu Jahr konnten Erfahrungen eingebaut werden und die Velos selbst und die Abläufe haben sich stetig verbessert. Das FOSvelo-Projekt ist ein Paradebeispiel dafür, wie Kompetenzerwerb und interdisziplinäres Lernen sich so verbinden, dass die Teilnehmenden über eine längere Zeit hinaus motiviert mitarbeiten. Und nicht zuletzt ist es ein Beispiel dafür, wie man ökologisches Handeln vermittelt.
Das Artparcours-Projekt
Wer den Schwerpunkt Design&Kunst wählt, wird im Artparcours-Projekt für einige Tage den „Kunstraum Basel“ erforschen. Besuche von Museen und Ausstellungen sollen vor allem das Spektrum der zeitgenössischen Kunst mit ihrer scheinbaren Beliebigkeit und ihrem unermüdlichen Spiel, mit Medien (Materialien) und Botchaften (Formen) zu experimentieren, sichtbar und erkennbar machen.
Das Venedigprojekt
Was für den Schwerpunkt Oekologie die Veloreise am Ende des Schuljahres ist, das führt die Schülerinnen und Schüler des Schwerpunktes Design&Kunst nach Venedig. Es geht dabei weniger um kunstgeschichtliche Führungen, sondern um die selbständige Erarbeitung eines Campo (Platzes) in dieser Stadt. Venedig nimmt den Besucher als Gesamtkunstwerk in seinen Bann nd es geht darum, alles, was eine Atmosphäre ausmacht, zu erkunden: Kunst, Architektur, die Einheimischen und die Touristen, die Achsen der Fuss- und Wasserwege, die Stimmungen im Laufe des Tages usw. Es ist immer wieder erstaunlich, welche tiefe Eindrücke diese Stadt bei den Jugendlichen hinterlässt, die noch nicht mit dem negativen Filter der touristischen Beschlagnahmung die Umgebung wahrnehmen.
Das Theaterprojekt
Seit jeher bildet das Theater der 12. Klasse einen wichtigen Schwerpunkt in der FOS. Über drei Monate lang wird intensiv geprobt und jeder Einzelne hat sich den hohen Qualitätsansprüchen zu stellen und wird sich mit seinen je eigenen Grenzen auseinandersetzen. Es geht nicht einfach nur um Theaterspielen, sondern um die minutiöse Beschäftigung mit den komplexen Interaktionen der Bühnenkommunikation. Der Weg von der Vorstellung, die die Lektüre eines Theakterstückes auslöst, bis zur vollständigen Verwandlung in seiner Darstellung unter Einsatz des ganzen Körpers und eines sozial sensibilisierten Raumbewusstseins, bedeutet für viele einen nachhaltigen Entwicklungsschritt.
Das Architekturprojekt
Am Ende des 12. Schuljahres, nach allen abgeschlossenen Prüfungen, führt eine im Berufsleben stehende Architektin mit der 12. Klasse jeweils ein drei- bis vierwöchiges Architekturseminar durch. Es geht nicht um Architekturgeschichte, sondern um die Erarbeitung einer architektonischen Fragestellung, um die Schärfung der Wahrnehmung eines Ortes und seiner spezifischen Umgebungen, um die Auseinandersetzung mit der Vielschichtigkeit und Vielstimmigkeit von Räumen. Das Projekt beinhaltet eine Fragestellung, die in ein präsentierbares Ergebnis mündet.
Das Bildungsreise-Projekt
Jedes Jahr findet mit der 12. Klasse eine Bildungsreise nach Paris statt. Die Stadt soll als vielschichteger Ort, an dem europäische Geschichte, die Entstehung der Moderne, urbanistische Konzepte, zahlreiche Mythen und multikulturelle Phänomene sichtbar sind, erforscht und erlebt werden.
Das Eurythmie-Projekt
Die 11. und 12. Klasse bestreitet jedes Jahr ein abendfüllendes Eurythmie-Programm. Dadurch erhält der Unterriht das ganze Jahr hindurch eine Ausrichtung und es wird der Weg gebahnt, die Eurythmie als Kunst zu erleben und zu präsentieren. Dabei zeigt sich, über welche Kraft des Ausdrucks Jugendliche verfügen, wenn sie nur einmal bereit sind, eingespielte Beurteilungsmuster zurückzustellen. Eurythmie ist eine eminent sozale und hingabevolle Kunst, die einen sinnvollen Gegenpol zu den beliebten Sebstdarstellungsspielen Jugendlicher bilden.
Das Abschlussarbeitsprojekt
Die Abschlussarbeit, die mittlerweile auch an staatlichen Schulen ihren Platz gefunden hat, bildet die radikale Umstülpung dessen, was als lehrpersonen-zentrierter Unterricht stattfindet. Entsprechend häufen sich auf diesem Gebiet, in dem alles auf die Selbstinitiative ankommt, die Hochs und Tiefs eigenverantwortlichen Arbeitens. Bei keinem anderen Projekt erhalten die Schülerinnen und Schüler einen so schonungslosen Spiegel ihrer Zupack-Kompeltenz und Verdrängungsstrategien vorgehalten. Die mehrmonatige Dauer führt viele durch die Wüste und manche Idee erweist sich schnell einmal als Fata Morgana. Mit entsprechendem Mentorenaufwand hat es noch jede und jeder geschafft (und den Mentor manchmal auch).