Bald sind die Aufnahmeprüfungen fürs Gymnasium. Grund genug heute einen Blog über die Prüfungsangst zu schreiben. Prüfungen jeglicher Art bedeuten bedeutet Anspannung und Lampenfieber für die meisten. Beides ist nicht per se schlecht. Lampenfieber zeigt uns, dass es uns wichtig ist und kann uns sogar zu Höchstleistungen antreiben. Wir wollen es dann zeigen! Somit ist etwas Nervosität oder Lampenfieber nichts Schlimmes, sondern etwas Positives!

Ganz anders sieht es bei der Prüfungsangst aus, die mittlerweile gemäss Studien fast jedes zweite Kind kennt. Sie äussert sich oftmals in Kopf- und Bauchschmerzen, Aggression, Schlafstörungen, Schwitzen, Herzrasen, Zittern und Schwinden. Diese Prüfungsangst hemmt leider sogar selbst gute Schüler. Sie lässt den Schüler nicht seine beste Leistung abrufen. Die Noten fallen schlecht aus, was in einer Folgeprüfung noch mehr Angst erzeugen kann. Das Kind hat das Gefühl nicht mehr zu genügen und im schlimmsten Fall verweigert es künftig seine Lernbemühungen total. Was also kann das Kind gegen seine Prüfungsangst tun? Und wie können Eltern Ihre Kinder unterstützen? Wir haben beim Jugendcoach Milan Schmed, von schoolaboo.com, nachgefragt.

Milan Schmed, was rätst Du Kindern, die unter Prüfungsangst leiden?

Zuallererst mal, bravo, dass du dich mit dem Thema an einen Erwachsenen wendest. Dies ist immer der erste Schritt. Es kann die Lehrkraft sein, die Eltern oder auch ein unabhängiger Lerncoach. Die Eltern können sehr viel dazu beitragen, dem Kind die Prüfungsangst zu nehmen. Grundsätzlich gibt es nicht DEN Rat. Prüfungsangst muss mit jedem Kind oder Jugendlichen individuell analysiert und angegangen werden. Ratschläge nützen da wenig, der Coach hilft dem Coachee SEINEN/IHREN Weg zu finden, mit der Angst umzugehen.

Bevor wir uns den Eltern zuwenden, hast du für das Kind trotzdem ein paar gute Tipps?

An der Prüfung selbst, nicht gleich loslegen! Sondern erst mal 10 langsame und tiefe Atemzüge. Oder eine Schluck Wasser trinken und den Blick kurz ins freie Wenden. Ins freie Wenden funktioniert zum Beispiel gut, wenn man versucht im Raum alle Ecken auf der Decke wahrzunehmen. So kannst du dich sammeln, im Raum und Moment ankommen und allfällig aufkommende Panik verscheuchen. Vielleicht hast du aber schon deinen ganz eigenen Trick gefunden, dich zu beruhigen. Ganz grossartig wäre, wenn du schon während dem Lernen dir etwas angewöhnt hast. Ein eigenes Lernmantra kann auch helfen. Das ist ein motivierender Satz, denn du dir aufhängst und häufig liest. Beispielweise: “Ich schaffe das locker!” Diesen Satz kannst du dir zu Beginn der Prüfung auch einfach aufsagen und wenn du dabei sogar lächelst, dann wirst du ein angenehmes Gefühl spüren und im Nu ruhiger sein.

Übrigens gibt es auch den altbekannten Trick in der Prüfung erst mit einfachen Aufgaben zu beginnen. Das schafft Zuversicht. Bei Konzentrationsproblemen einfach die anderen Aufgaben zudecken und eine nach der anderen abarbeiten. Nicht vergessen, versuchen genug zu schlafen und z.B. ein Haferflockenfrühstück ist Gehirnnahrung! Aber wie oben schon erwähnt, was bei einem hilft, kann bei der anderen nichts nützen. Es muss individuell angeschaut werden.

Du hast es schon angetönt, wie können die Eltern dem Kind helfen?

Ihre Rolle ist wichtig. Sind sie selbst angespannt vor den Prüfungen und haben eine hohe Erwartungshaltung an die Kinder, dann kann das tendenziell nur schiefgehen. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan. Wichtig für das Kind ist aber, dass es merkt, dass es auch mit schlechten Noten geliebt wird. Gemeinsam darüber reden und zeigen, dass Nervosität vor einer Prüfung etwas Normales ist und auch Erwachsene verspüren kann dem Kind helfen. Vielleicht können die Eltern zusammen mit dem Kind ein Mantra finden oder eine Routine, die ihm hilft? Nichts bringen Belohnungen in Aussicht zu stellen. Sie können den Druck verstärken.
Was häufig vergessen wird; small wins sollte man auch schon feiern. Steigen die Noten von 2.5 auf 3.8, dann ist das schon ein Erfolg. Man muss nicht direkt von 2.5 auf eine 5.5 kommen. Jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein Erfolg und darf auch als solchen angesehen und gefeiert werden.

Wenn es aber partout nicht klappt? Was dann?

Ein Coach kann helfen gemeinsam mit dem Kind die Angst anzusehen und die Ursache zu identifizieren. Oft liegt es auch am Selbstvertrauen, warum ein Kind eine Prüfungsangst entwickelt. Dieses kann ein Coach helfen zu stärken. Natürlich hat der Profi eine Menge weiterer Tricks und Tipps, wie sich die Prüfungsangst verflüchtigt und der Lernerfolg einstellt. Dies geht aber nicht von heute auf Morgen. Wie so vieles braucht es etwas Geduld und etwa 3 bis 5 Sitzungen, bis die Prüfungsangst weg ist. Helfen kann ein Coach dem Kind auch bei Lerntechniken, persönlichen Themen und der Berufswahl. Oft sind die Eltern dabei zu nahe dran und bringen ihre eigenen positiven und negativen Erfahrungen mit. Ein Coach kann das neutral und in einem neuen Setting mit dem Kind ansehen und die beste Lösung fürs Kind finden.

Noch ein Wort zu schoolaboo? Wie kann man sich da melden und wer kann sich melden?

Ein Coaching kann jeder buchen auch die Eltern. Auf schoolaboo finden sich weitere Informationen dazu. Zum Beispiel kann man nachlesen, wer die Coaches sind und welche Berufserfahrungen sie haben. Mittels Bookingtool kann sogar der gewünschte Coach ausgewählt werden.

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