Besondere Schulsettings für hochbegabte Kinder

Wann ist ein Kind hochbegabt?

Hochbegabte Kinder können sowohl im musischen oder intellektuellen Bereich besonders begabt sein. Hochbegabung gibt es aber auch im sportlichen Bereich. Statisch sind 2% aller Menschen hochbegabt, das heisst besitzen einen IQ von 130 aufwärts. Kinder mit einem IQ von über 145 gelten übrigens als höchstbegabt. Man spricht dann oft auch von sogenannten Wunderkindern. Den IQ testen kann man schon ab 6 Jahren. Die Werte können sich aber noch stark verändern, weswegen der IQ in verschiedenen Altersstufen wiederholt gemessen werden sollte, um verlässliche Aussagen über den IQ eines Kindes zu tätigen. Ausschliesslich Kinder- und Jugendpsychologinnen mit viel Erfahrung auf dem Gebiet der Hochbegabung sollten diese Test durchführen. Je jünger das Kind, desto mehr Erfahrung braucht es von den ExpertInnen.

Fluch oder Segen der Hochbegabung

Oftmals haben hochbegabte Kinder hohe Ansprüche an ihre Umgebung. Nicht immer kann die Schule diese Ansprüche erfüllen. Hochbegabte Kinder können sich im Kindergarten oder in der Schule aus Langeweile verweigern, sie können zu Störenfrieden werden oder stark introvertiertes Verhalten in der Klassen an den Tag legen.

Eine Klasse zu überspringen kann die Situation kurzzeitig verbessern, weil es zu Beginn einiges nachzuholen hat. In der Regel schafft das das hochbegabte Kinder aber relativ rasch, so dass der Integrationserfolg nur von kurzer Dauer ist und nach einer Weile wieder zur selben Situation wie vorher führt.

Ein Kind mit einem IQ von 125-135, was als normal hochbegabt gilt, hat es hier leichter. Es wird nach dem Klassenüberspringen länger brauchen, bis es zu den anderen aufgeschlossen hat. Natürlich kommt das auch auf dein Einzelfall an und das Kind muss ebenfalls gut begleitet werden.

Massnahmen in der Schule bei Hochbegabung

Eine spezielle Begleitung muss immer von allen Seiten überprüft und individuell gestaltet sein. Die Schule könnte unter Umständen zur Erleichterung beisteuern durch:

  • sogenanntes Enrichment (Anreicherung des Unterrichts)
  • innere Differenzierung / Individualisierung
  • äußere Differenzierung (Arbeitsgemeinschaften und Plus-Kurse, zusätzliche Leistungskurse)
  • überregionale Wettbewerbe
  • Schüleraustauschprogramme
  • bilinguale Züge
  • Intensivkurse in der Sekundarstufe
  • altersheterogene Klassen

Es gibt in der Schweiz vereinzelt Schulen, die hochbegabte Kinder in ihren Konzepten miteinbeziehen und speziell fördern. Eine davon ist die OlympIQ Talent School Basel. Sie bemüht sich den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden.

Besonderheiten bei Hochbegabung

Hochbegabte Kinder sind oftmals sehr schnell beim Lernen. Was die meisten Kinder dabei aber nicht schätzen, wenn sie, statt schwierigere, zusätzliche Aufgaben erhalten. Dies kann sich sogar demotivierend und negativ auf das Arbeitsverhalten auswirken. Die Übungsphasen der Klasse sollten für hochbegabte Kinder zur Vertiefung oder als Erarbeitungsphasen mit neuen Unterrichtsinhalten gestaltet sein. So kann z.B. während die Klasse an einem Thema arbeitet, das hochbegabte Kind eine Fremdsprache lernen, sich mit Softwareprogrammierung beschäftigen, Musizieren etc.

Für Lehrkräfte bedeutet dies oftmals einen Mehraufwand, nicht nur weil das Kind eigene Aufgaben erhält, sondern weil es durch sein Tempo auch immer neue Aufgaben erhalten muss. Etwas einfacher geht es, wenn alle Kinder von anderen Formen der Beschulung profitieren können. Z.B. mittels offenem Unterricht, Freiarbeit, Werkstattlernen und Projekten. Dies hilft allen Kinder ihren Möglichkeiten entsprechend den gestellten Anforderungen nachzukommen.

 

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