Rudolf Steiner Schule Luzern
Die Schule für Glückspilze!
weltoffen – eigenständig – gestaltungsreich
Wie geht das?
Mit einem Lied, einer Erzählung, einem im Chor gesprochenen Gedicht oder dem Morgenspruch beginnt der Schultag. In mehrwöchigen Epochen wird jeweils ein bestimmtes Thema aufmerksam erarbeitet. Englisch und Französisch werden von der ersten Klasse an spielerisch integriert, ebenso sind Instrumentalmusik und Eurythmie wichtig für die ganzheitliche Ausbildung aller Fähigkeiten. Die Kinder lernen ohne Selektion und Notendruck. Die Schule fördert Selbstvertrauen und soziales Handlungsvermögen auf dem Weg ins Leben. Bis zur vierten Klasse sind die Kinder einen Tag pro Woche im Wald, wo auch gemeinsam gekocht und gegessen wird. Die Jahresfeste sind wichtige Gestaltungselemente im Unterricht. Mittagessen und Nachmittagsbetreuung werden angeboten. Und die Mithilfe der Eltern für die Schule zeigt das Interesse an den eigenen Kindern.
Pädagogik
Jedes Kind ist eine einmalige Persönlichkeit, in der Talente und Anlagen darauf warten, erkannt und gefördert zu werden. Auf der Grundlage der Pädagogik von Rudolf Steiner ist unsere Schule bemüht, die ihr anvertrauten Kinder in ihrer Art und in ihrem Wesen stark zu machen, damit sie das finden können, was für ihren Lebensweg notwendig ist. Sie sollen sich später, ihren Fähigkeiten entsprechend, tatkräftig und verantwortungsbewusst in die Welt einbringen können.
«Denn dasjenige, was am meisten in der Erziehung in Betracht kommt, sind die Gefühle über das Wesen des Menschen, mit denen wir neben dem Menschen stehen. Der Erzieher soll mit einer ungeheuren Ehrfurcht vor dem Kind stehen und wissen: da ist ein Göttlich-Geistiges auf die Erde heruntergestiegen.» Rudolf Steiner
Das pädagogische Handeln hat die allgemeine Menschenkunde von Rudolf Steiner als Grundlage. In der Begleitung der Kinder werden Wege gesucht, welche ihre gesunde, kindgemässe Entwicklung in leiblicher, seelischer und geistiger Hinsicht unterstützen. Dabei wird bewusst auf eine schwergewichtig intellektuelle Förderung verzichtet.
Spielgruppe
Für die Spielgruppe arbeiten wir mit dem Chinderhus Wanja zusammen, das auch nach anthroposophischen Gesichtspunkten arbeitet.
Kindergarten
Wir sind ein Kindergarten für Kinder im Alter von 4-6 Jahren. Das Schwergewicht der Aktivitäten liegt im freien Spiel, einer Urkultur der Kindheit, welche ihre Anregungen und Inspiration vor allem aus der Nachahmung schöpft.
Rhythmische Spiele, Reigen, Reime, Geschichten, Puppenspiele, handwerkliche und künstlerische Tätigkeiten ergänzen das Angebot und ermöglichen differenzierte Bewegungs- und Begegnungsmöglichkeiten, wecken und bilden soziale, künstlerische, sensorische und kognitive Interessen und Fähigkeiten.
Viel Raum wird der kindlichen Fantasie, Initiative und Kreativität eingeräumt, dem achtsamen Umgang miteinander und dem Spielmaterial.
Entwicklung braucht Zeit. Deshalb heisst unser Motto: Je elementarer, desto gesünder. Wir bemühen uns um eine schützende, geborgenheit- und haltspendende Atmosphäre.
Das Verweilenkönnen bei sinnstiftenden Tätigkeiten und im freien Spiel schafft eine solide Basis für das ganze spätere Leben, eine kreativ-friedvolle innere Ruhe in einer schnelllebigen, rastlosen Welt. Dies wirkt sich prägend und gesundend auf die gesamte Persönlichkeitsstruktur aus.
Waldkindergarten
Freitag ist Waldtag!
8.15h bis 13.30; mit Wald-Zmittag vom Feuer!
In der Natur spielende Kinder sind voller Entdeckungsfreude und Tatendrang. Das besondere Erlebnis am Freitag ist das Kochen auf dem Feuer und das Mittagessen draussen.
Die Kinder erforschen ihre Umgebung zu allen Jahreszeiten, bei jedem Wetter mit allen Sinnen. Spielen, herum toben, selbständig werden, mit Gspändlis, Waldtieren, Zwergen, Feen, Bäumen und Marienkäfern Freundschaft schliessen…
Der gewohnte Rhythmus eines Kindergartenmorgens, die geführten und freien Sequenzen, Werkangebote, Reigen, Znüni, Freispiel und die Geschichte, strukturieren den Waldtag.
Zwei erfahrene Pädagogen begleiten Ihr Kind auf diesem spannenden und abenteuerlichen Weg.
Der Waldtag wird auch in der ersten und zweiten Klasse weitergeführt.
1. bis 3. Klasse – Unterstufe
Mit der Aufnahme am ersten Schultag betritt das Kind eine neue Welt! Durch offene Unterrichtsformen wie beispielsweise dem „bewegten Klassenzimmer“ führen wir das Kind behutsam in die Schulwelt ein.
Gelernt wird mit allen Sinnen. Rechnen, Schreiben und Lesen, aber auch Englisch und Französisch, werden rhythmisch mit dem ganzen Körper erlebt. Lieder, Bewegungsspiele, Flötenspiel und Geschichten bilden die Methoden, um das Wissen zu vermitteln – Lernen als spielerischer Prozess.
Durch das Verweilen im Epochenunterricht kann das Kind die neuen Erfahrungen und das Wissen nach und nach verinnerlichen. Entwicklung braucht Zeit und dauerhafte Bezugspersonen. Wir sind für die Kinder da!
Unterrichtsfächer
Ab der 1. Klasse setzt das Formenzeichnen, das Schreiben, das Rechnen und das Lesen ein. Zu einer ständigen Pflege der mündlichen Sprache kommen dazu: Malen, Singen und Instrumentalmusik, Eurythmie, Handarbeit, Geschichtenerzählen und szenische Spiele.
Seit 100 Jahren haben die Rudolf Steiner Schulen Erfahrungen mit Fremdsprachen ab der 1. Klasse. Neben den erwähnten Lernbereichen wird deshalb in der Unterstufe auch Französisch und Englisch unterrichtet. Die Fremdsprachen unterstützen die kindliche Offenheit, auf die Andersartigkeit der unterschiedlichen Sprachen ohne Befremden hinzuhören und offen zu bleiben für Menschen und Kulturen, die „anders“ sind. Das Offenbleiben für die Vielfalt und Farbigkeit des Lebens gehört zu einem ganz grundlegenden Anliegen der Rudolf Steiner Schulen.
Auf eine rhythmische und spielerisch-künstlerische Gestaltung des Lernens wird grossen Wert gelegt.
Steiner Schule-Lehrplan auf Lehrplan 21 abgestimmt
Wir haben unseren Steiner Schule-Lehrplan auf den Lehrplan 21 abgestimmt und setzen somit die kantonalen Anforderungen um.
Schulzeiten
Täglich von 8.15 bis 11.45 Uhr und dazu je nach Klasse i.d.R einen bis drei Nachmittage von 12.45 bis 14.20 Uhr mit Mittagessen in der Schule.
Miteinander, voneinander, füreinander lernen
Bei jahrgangsübergreifenden Klassen werden in vielen gemeinsamen Unterrichtseinheiten zuerst die Grundlagen des Epochenthemas oder der Fachstunden miteinander erarbeitet, bevor der Unterricht nach oben und unten differenziert weitergeführt wird. In dieser Lernumgebung können die verschiedenen Altersstufen voneinander profitieren: die Älteren festigen Grundlagen durch die Wiederholung, wissenshungrige Jüngere orientieren sich zeitweise an den Herausforderungen der Grösseren. Die Integration unterschiedlicher, individueller Entwicklungs- und Wissensstufen kann so gefördert werden. Das soziale Miteinander spielt eine grosse Rolle.
Für jahrgangsspezifische Themen und Erzählstoffinhalte wird die Klasse nach Stufen getrennt. So werden z.B. die Erstklasskinder in Ruhe mit Geschichten und Bildern in die Welt der Buchstaben und Zahlen eingeführt und sie lauschen den Märchen. Und für die zweite Klasse werden Fabeln und Legenden erzählt.
Das Bauernjahr und die Handwerkerepoche sind Bestandteil des Unterrichts draussen. Im zweiten Semester finden die Ausflüge zu den Handwerkern statt. Auch wird im Schulgarten Hand angelegt.
Einmal die Woche ist Waldtag
Mit Wald-Zmittag vom Feuer! Geführte und freie Sequenzen, ein Werkangebot, Freispiel und die Geschichte, strukturieren die Waldzeit.
4. bis 6. Klasse – Mittelstufe
Im Laufe der ersten Schuljahre verliert das Kind die Nachahmungskräfte und es bekommt einen neuen, distanzierteren Zugang zu seiner Umwelt. Nun möchte es die Dinge genauer betrachten und die Welt in all ihren Erscheinungsformen kennen lernen. Ziel des Unterrichts ist es, das Weltinteresse der Kinder zu wecken und zu fördern.
Die Klassengemeinschaft wird immer wichtiger, soziale Prozesse wollen erübt und miteinander durchlebt werden. So kommen die Kinder langsam zu Selbständigkeit, Teamfähigkeit und verantwortungsvollem Handeln.
Im Unterricht kommen in jedem Schuljahr neue Inhalte dazu. Anhand des Geographieunterrichtes soll hier exemplarisch der Entwicklungsgang innerhalb der drei Schuljahre dargestellt werden:
Erst in der 4. Klasse beginnen wir mit dem Heimatkunde-Unterricht. Das Schulgebäude aus der Vogel-Perspektive, die nähere Umgebung, der Schulweg und die Besonderheiten des Dorfes werden betrachtet.
In der 5. Klasse erweitert sich der Horizont bis zu den Landesgrenzen. Karten von bekannten Flussläufen werden gezeichnet, charakteristische Einzelheiten genauer betrachtet, das Leben der Menschen in einem besonderen Gebiet dargestellt.
Die 6. Klasse führt zu einem Überblick über die Erde als Ganzes. Kontinente und Meere, Klimaverhältnisse und der Sonnenstand werden Inhalt des Unterrichts.
Weitere neue Inhalte kommen im Laufe der drei Klassen hinzu:
4. Klasse: Bruchrechnen, Menschen- und Tierkunde, Werken und Gartenbau
5. Klasse: Geschichte, Pflanzenkunde, Geometrie
6. Klasse: Physik, Gesteinskunde
7. bis 9. Klasse – Oberstufe
In der Oberstufe wollen die Lernenden vermehrt Zusammenhänge erkennen.
Das erwachende logische Denken beginnt die Phänomene der Umgebung zu ergründen und zu durchschauen. Dieses Interesse wollen wir ernst nehmen und ihm entsprechen. Wir wollen zudem die Jugendlichen ermutigen und unterstützen, miteinander und voneinander zu lernen und selbständig und eigenverantwortlich zu handeln.
Diese Fähigkeiten sind Meilensteine auf dem Weg der individuellen Lebensplanung und Berufsfindung, geht es doch u.a. darum, sich selbst kennen zu lernen und den eigenen Platz in der Welt zu finden.
Die Arbeitsform der Team- und Projektarbeit, Portfolioarbeiten, Praktika, individuelle Lernvereinbarungen usw. bieten ein Lern- und Lebensklima, in dem die Unterschiedlichkeit der Begabungen gefördert und die individuelle Vielfalt als Bereicherung genutzt werden kann.
Unterrichtsfächer:
Der Unterricht der Oberstufe versucht die nun erwachten Denkkräfte der Jugendlichen so zu schulen, dass die heranwachsenden Menschen lernen, die Welt mit dem eigenen Urteil zu ergründen. So wird das kausale Denken gesucht und geübt und oft als ordnende Kraft im seelischen Sturm der Pubertät erlebt.
In der Sprache wird nun jene Grammatik erarbeitet, die das vom Denken überwachte Sprachgefühl benötigt. Auch in der Geometrie, Algebra, Physik und Chemie sind diese Denkkräfte gefordert, soll doch das im Unterricht Erfahrene und Durchdachte in einen bewussten Zusammenhang mit dem Weltganzen gebracht werden. Das Wissen und Können bekommen immer mehr Gewicht. Auch die künstlerischen und handwerklichen Fächer nehmen diese pädagogischen Schwerpunkte im Unterricht auf. Im Theaterspiel, in Lager und Praktika finden die Oberstufenschüler zusätzlich ihre künstlerische, soziale und handwerkliche Herausforderung.