Gesamtschule Unterstrass

Portrait

Wo Lernen Schule macht.

Die Gesamtschule Unterstrass AG ist eine inklusive Mehrklassen- und Tagesschule in freier Trägerschaft und bildet mit Institut und Gymnasium Unterstrass einen gemeinsamen Campus im Zürcher Quartier Unterstrass. Die Gesamtschule Unterstrass ist Partner- und Laborschule des Instituts Unterstrass und kooperiert mit dem Gymnasium Unterstrass.

Die Schule umfasst vier altersdurchmischte Stufen von der Grund- bis zur Oberstufe, fast hundert Kinder und Jugendliche.

Die Schule ist staatlich bewilligt und gewährleistet jederzeit den Übertritt an eine öffentliche Schule.

Lehr- und Lernprozesse bilden den Kern unserer Schule und orientieren sich grundsätzlich an wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Schule leitet die Kinder und Jugendliche u.a. mittels problembasierter Aufgaben in verschiedenen Fächern zu systematischem Denken an. Handlungsorientiert und forschend setzen wir das erworbene Wissen in verschiedenen Formen in den Alltag um. Zudem bietet die Schule vielfältige Möglichkeiten individuellen Ausdrucks in Sprache, Theater, Gestalten, Musik, Bewegung und Tanz.

Basis dieser Prozesse ist eine dialogische Beziehung zwischen Lehrpersonen, Kindern und Jugendlichen, die modellhaft auch für den Umgang der Kinder und Jugendlichen untereinander steht. Jede Klasse wird von zwei Lehrpersonen geführt, die auch gemeinsam unterrichten und die Kinder durch den ganzen Tag begleiten.

Entstehung

Die Gesamtschule ist 1981 von Daniel Lienhard, Christine und Dieter Rüttimann, damals alle um die fünfundzwanzig Jahre alt, gegründet worden. Die Idee, eine eigene Schule zu entwickeln, ist schon viel früher, wir waren knapp achtzehnjährig, entstanden. Noch in der Ausbildung, aber schon mit der Erfahrung verschiedener Praktika, waren wir mit einer Schulrealität konfrontiert, die wir als hinderlich für alle jene Kinder wahrnahmen, die nicht einer Durchschnittserwartung entsprachen. Sie wurden ausgeschlossen, zusammen beschult in Spezial- und Sonderklassen und hatten kaum Aussicht auf Integration.

Und genau für diese Kinder, die so nirgends richtig hineinpassten, wollten wir eine Schule machen, eben eine Schule für alle, altersdurchmischt, ganztägig, Unterricht in Teamteaching.

Sieben Jahre Vorlaufzeit haben wir uns gegeben und diese Zeit wollten wir nutzen. Wir gründeten den Verein „Spielen & Arbeiten“ und hatten bald einmal hundert Mitglieder. Für diese boten wir kulturelle Veranstaltungen an, ganztägige Kurse für Kinder, auch ganze Ferienwochen. Und immer wieder ging es um Kreativität und Ausdruck.

Ein ehemaliger Kindergarten in Zürich-Affoltern wurde zu unserer Schule für Viert- bis Sechstklässler. Der Start war schwierig, gerade einmal neun Kinder versammelten sich am ersten Schultag. Es sollte für die nächsten zehn Jahre nicht viel anders werden. Kaum ein Jahr, in dem wir genügend Kinder hatten, aber diejenigen, die wir unterrichteten, haben uns viel gelernt! Erst mit dem Umzug nach Unterstrass und der Eröffnung einer Unterstufe konnten wir die Klassen fast füllen.

Damals begann auch die intensive Zusammenarbeit mit den Studierenden des Instituts Unterstass, also mit zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern und deren Dozierenden. Günstig dabei war die Möglichkeit, dass eine Reihe unserer Lehrpersonen auch am Institut unterrichten konnten.

2000 eröffneten wir die erste Grundstufe, in enger Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion des Kantons Zürich. Das Interesse von Seiten von Eltern, Lehrerinnen und Lehrer und Behörden war gross, und wir mussten zum ersten Mal eine Warteliste führen.

Auf dem Areal von Unterstrass gibt’s auch ein Gymnasium. Deren Leiter bat uns, eine Oberstufe, also für das siebente bis neunte Schuljahr, anzubieten. 2012 war es soweit: Eine niveauübergreifende und alterdurchmischte Oberstufe wurde von zwei sehr erfahrenen Lehrerinnen aufgebaut.

Heute bietet die Gesamtschule Unterstrass ein durchgängiges Schulmodell von vier bis sechszehn. Jede Schulstufe wird von zwei Lehrpersonen gemeinsam geführt, unterstützt von verschiedenen Fachlehrerinnen und –lehrern.

Dass wir heute eine Warteliste von mehreren Hundert Kindern und Jugendlichen haben, ist das Verdienst des ganzen Teams, das seit vielen Jahren stabil ist und sich gemeinsam weiter entwickelt.

Im Laufe der Zeit sind in Zürich und Umgebung eine ganze Reihe von Schulen entstanden, die mit uns kooperieren und teilweise von ehemaligen Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule geführt werden:

 

Entwicklung

Entwicklungsschwerpunkte unserer Schule sind Aufgabenqualität, Coaching unserer Kinder und Jugendlichen und das Fach „Medien und Informatik“.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Qualität der Aufgaben, die in der Schule gestellt werden, die Schülerinnen und Schüler unterfordern und wenig Anlass zu tiefem Verstehen oder Denken geben. Wir erweitern unsere Sammlung an herausfordernden Aufgaben laufend. Wir begleiten Kinder so auf dem erklärenden und verstehenden Weg zum Wissen.

In enger Zusammenarbeit mit der ZHAW evaluieren wir unsere Coachingespräche mit den Kindern nach Wirkfaktoren. Uns ist es ein grosses Anliegen, die anvertrauten Kinder systematisch in ihren Lernprozessen, seien sie sachlicher, persönlicher und sozialer Art, zu unterstützen.

Mit Roland Sailer entwickeln wir gegenwärtig Projekttage, in denen die Schülerinnen und Schüler sich mit Programmieren und Robotik beschäftigen. Wir entwickeln daraus ein angepasstes Curriculum auf der Basis des Lehrplan 21.

Auf der Basis des Lehrplans 21 hat die Gesamtschule zusammen mit den Hinwiler Mehrklassenschulen einen schuleigenen Lehrplan (Kompetenzpass) für die Kinder und Eltern entwickelt, der die Grundlage für die Jahresplanung der einzelnen Stufen bildet.

 

Schulische Betreuung

Alle Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Unterstrass AG werden über Mittag und nach der Schule bis 16:00 betreut (ausser Mittwoch).

Ausserschulische Betreuung

Wir bieten jeweils am Montag-, Dienstag-, Donnerstag- und Freitagnachmittag nach Schulschluss eine ausserschulische Betreuung an (16:00-18:00).

1. Semster: Sommer- bis Sportferien Montag Dienstag Donnerstag Freitag
Fr. 600.– Fr. 600.– Fr. 600.– Fr. 600.–
2. Semster: Sport- Sommerferien
Fr. 600.– Fr. 600.– Fr. 600.– Fr. 600.–

 

Unterstufe (2. bis 4. Klasse)

In der Unterstufe tut sich die Welt auf.

Mit der zweiten Klasse eröffnen sich neue Möglichkeiten, die Welt zu erfahren: Englisch als erste Fremdsprache, Malen im Malatelier, Chorgesang, Werken, Lernen am Computer …

  • Das Lernen in der Primarschule ist rhythmisiert: Während der Vormittag vor allem den Fächern Rechnen und Sprache gewidmet ist, bietet der Nachmittag Raum für sportliche, musische und handwerkliche Tätigkeiten.
  • Sprach- und Sachunterricht gehören eng zusammen. Die Entdeckung der Welt soll nicht zerstückelt in einzelnen Schulfächern geschehen, sondern ganzheitlich in Projekten, die in der Regel mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
  • Lehrerinnen und Lehrer beobachten und steuern die Lernprozesse jedes Kindes individuell. Ein Hauptziel der Unterstufe ist der Erwerb sinnvoller und effektiver Lerntechniken und -strategien.

Mittelstufe (5. und 6. Schuljahr)

In der Mittelstufe rückt die Leistung vermehrt in den Vordergrund.

Für das Kind im Mittelstufenalter wird die persönliche Leistungsfähigkeit zunehmend interessant. Zur Persönlichkeitsentwicklung gehört auch, die eigenen Möglichkeiten realistisch einschätzen zu können.

  • Die Unterstützung und Förderung der Persönlichkeitsentwicklung zieht sich als der wichtigste rote Faden durch alle drei Schulstufen.
  • Dazu gehört in der Mittelstufe auch die Erhaltung und Steigerung der schulischen Leistungsfähigkeit. Während in den vorhergehenden Stufen der Entwicklungsstand in Semestergesprächen mit Eltern und Kindern besprochen wird, kommt ab der 5. Klasse ergänzend die Leistungsbeurteilung durch Noten dazu.
  • Gleichzeitig wird das Spektrum gestalterischer Tätigkeiten wie Werken, Theaterspielen, Musizieren und Videofilmen weiter verbreitert.

Oberstufe (7. – 9. Schuljahr)

Die Oberstufe unterstützt Jugendliche sich selbst zu finden und baut eine Brücke ins Gymnasium oder in die Berufslehre.

Wer bin ich? Wer sind meine Freundinnen und Freunde? Identitätsfindung und Gruppenzugehörigkeit sind zentral. Gleichzeitig wird vieles in Frage gestellt, werden Werte neu definiert – und das Gehirn befindet sich in einem dramatischen Umbau. Trotzdem – fürs Gymnasium wie für eine Lehre braucht es hohe und konstante Leistungen.

  • Die Oberstufe bietet einen klaren und strukturierten Rahmen in einer überschaubaren Grösse und bietet dadurch viel Freiraum für eigenes Experimentieren wie für Höchstleistungen.
  • Die Schüler und Schülerinnen werden dazu angeleitet, ihr Lernen selber zu organisieren. Sie gestalten ihre Lernumgebung aktiv mit, setzen individuelle Schwerpunkte, arbeiten gemeinsam und lernen Verantwortung zu übernehmen.
  • Sich ausdrücken in Sprache, Musik, Bild, Sport, Theater und Tanz macht  erfahrbar, wie man auf andere wirkt und wo man selber steht.

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