Der Zugang zu den Universitäten in der Schweiz ist mit einer Schweizerischen Matur für praktisch alles Studiengänge offen. Doch was ist, wenn man aus dem Ausland kommt und ein das internationale Baccalaureate Diplom hat?

50 Schulen mit IB Abschluss Möglichkeit
Die «Organisation du Baccalaureat» (OBI) ist eine Organisation mit Sitz in Genf. Die NPO wurde 1968 gegründet und hat ein Ziel: Kinder und Jugendliche mit Eltern, welche häufig den Wohnsitz wechseln einen Abschluss anzubieten, welcher international gültig ist. OBI entwickelte daher das International Baccalaureate Diplom Programm, welches für 16-19-Jährige gedacht ist. In über 100 Ländern haben die Regierungen ein schriftliches Abkommen unterzeichnet, welches die Gültigkeit des IB-Diploms und einen Hochschulzugang gewährleistet. Hinzu kommt noch eine grosse Anzahl an Hochschulen weltweit, welche ebenfalls diesen Vertrag unterzeichnet haben. Mittlerweile gibt es noch drei weitere Programme im System, welche vor allem für jüngere Kinder und Jugendliche gedacht sind.

In der Schweiz existieren im Moment 50 Schulen, welche das IB-Diplom Programm und weitere 30, welche eines der anderen Programme anbieten. Dabei auch einige wenige öffentliche Schulen.

Das Diplomprogramm

Quelle: ibo.org

Das IB Diplomprogramm ist ein Lehrgang, der über zwei Jahre dauert. Es werden sechs Fächer aus sechs verschiedenen Gruppen gewählt (siehe Hexagon). Mindestens drei, aber nicht mehr als vier Fächer müssen auf dem sogenannten «higher level», die übrigen auf dem «standard level» absolviert werden. Die Levels unterscheiden sich in der Gesamtzahl der Stunden und dem Schwierigkeitsgrad bei der Abschlussprüfung.

Auch gemeinnützige Tätigkeiten im Schulprogramm
Das Hexagon besteht aus drei Elementen. So fördert der Kurs «theory of knowledge» das fächerübergreifende Denken. «Extended essay» lehrt den Schülern das wissenschaftliche Arbeiten, wie es an Universitäten verlangt wird. Dass sich lernen nicht nur auf Schule beschränkt, wird den Schülern im Element «creativity, action, service» nähergebracht. Die Schüler haben hier neben den Fächern Sport, Tanz und Gestaltung auch die Aufgabe gemeinnützig tätig zu sein und zum Beispiel Sozialeinsätze in Altersheimen zu absolvieren. Dieses Element zählt zwar nicht zum Abschluss, muss aber abgeschlossen werden, um das Diplom zu erhalten.

Weltweit gleichwertige Diplomprüfungen
Abschlussprüfungen finden je nach Ort im Mai oder November statt und werden in Englisch, Französisch oder Spanisch schriftlich absolviert. Die Prüfungen werden extern entwickelt, korrigiert und bewertet. Wer 24 von 42 (exklusive 3 Bonuspunkte) erreicht, erhält das Diplom. Die Prüfung ist eine organisatorische Meisterleistung. Die Lehrpersonen erhalten die Prüfungen versiegelt und schicken sie nach der Prüfung wieder versiegelt zurück. Ein mehrstufiges Korrektorat garantiert eine gleichwertige Beurteilung aller Prüfungen. So ist auch ein internationaler Vergleich möglich und jedes IB -Diplom weltweit gleichwertig.

Universitätszugang mit dem International Baccalaureat bei hoher Punktzahl
Möchte man an einer Schweizer Universität studieren, müssen an der Diplomprüfung 32 (an den ETHs sogar 38) Punkte erreicht und je nach Universität die richtige Fächerkombination gewählt werden. Die Schweizer Hochschullandschaft steht dem IB Diplom eher kritisch gegenüber, da am Ende weniger Fächer abgeschlossen werden als bei einer Schweizer Maturität. Ob diese Tatsache ausschlaggebend ist, lässt sich in der Kürze hier nicht feststellen. Doch es lässt sich sagen, dass die Idee hinter dem International Baccalaureat genial ist und Gleichwertigkeit des Abschlusses in dieser globalen Dimension der Maturität überlegen ist.

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